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Was bedeutet die vorsichtige Zinssenkung in der Schweiz für Anlegerinnen und Anleger?
Markus Thöny
Head of Swiss Fixed Income
Philipp Burckhardt, CFA
Fixed Income Strategist and Senior Portfolio Manager
Kernpunkte.
Die Schweizerische Nationalbank senkte die Zinsen um 25 Basispunkte (Bp.), der Leitzins liegt nun bei 0%
Die starke reale Aufwertung des Schweizer Frankens und die mittlerweile wieder negative Schweizer Inflation hatten jedoch Erwartungen einer stärkeren Senkung um 50 Bp. geweckt
Die eher verhaltene Zinssenkung markierte für den neuen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank eine Abkehr von der Vorgehensweise seines Vorgängers. Dieser hatte auf überraschende Entscheide gesetzt, die an den Märkten zu heftigen Reaktionen führten.
Schweizer Zinsen bei 0%, aber nicht negativ
Mit der sechsten Zinssenkung in Folge an ihrer Juni-Sitzung reduzierte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins auf 0%. Diese Senkung um 25 Bp. war jedoch geringer als die vom Markt erwartete proaktivere Senkung um 50 Bp., die den Zins in den negativen Bereich gedrückt hätte.
Mit diesem Schritt folgt die SNB nicht dem Vorbild vieler anderer Notenbanken weltweit, insbesondere dem Entscheid der US-Notenbank an ihrer Sitzung vom 18. Juni. Diese bevorzugen angesichts der Handelsspannungen, die das Wachstum der Weltwirtschaft dämpfen, eine abwartende Haltung. Doch die von US-Präsident Trump am „Tag der Befreiung“ verkündeten US-Zölle haben enorme Auswirkungen auf die Schweizer Wirtschaft. Der als sicherer Hafen angesehene Schweizer Franken hat in diesem Jahr bereits um rund 10% gegenüber dem US-Dollar aufgewertet. Diese Währungsstärke schlägt sich in der Inflation des Landes nieder, die im Mai wieder leicht im Minus lag (-0,1% gegenüber dem Vorjahr).
Abbildung 1. Schweizer Franken im Verhältnis zum US-Dollar und zum Euro im Jahr 20251
Aufgrund dieser beiden wesentlichen Faktoren gingen viele Beobachter von einer stärkeren Zinssenkung der SNB um 50 Bp. aus. Dies wäre ein Signal an die Märkte gewesen, Ruhe zu bewahren. Doch mit diesem unerwartet kleinen Zinsschritt scheint sich der neue SNB-Präsident Martin Schlegel von seinem Vorgänger abheben zu wollen. Dieser war bekannt dafür, die Erwartungen des Marktes zu übertreffen und bei geldpolitischen Entscheiden das Überraschungsmoment zu nutzen. Ausserdem warnte Schlegel vor einigen negativen Folgen einer Senkung der Zinsen unter 0 %. Da er diesen Punkt so betonte, sind wir der Ansicht, dass die Messlatte für ihn sehr hoch liegen muss, um Negativzinsen zuzulassen.
Handelsspannungen trüben die Wirtschaftsaussichten
In den einleitenden Bemerkungen des Direktoriums betonte die SNB, dass sich die weltweiten Wirtschaftsbedingungen seit der März-Sitzung verschlechtert haben. Dies widerspiegele die massiven Erschütterungen an den Märkten nach dem „Tag der Befreiung“. Sie warnte, dass „sich das Wachstum der Weltwirtschaft über die nächsten Quartale abschwächen wird“, da die „höheren US-Importzölle ... den globalen Handel dämpfen“ dürften. Sie erklärte ferner, dass „die hohe handelspolitische Unsicherheit einen negativen Einfluss auf die globale Investitionsdynamik“ habe.
Mit Blick auf die Schweizer Wirtschaft machte die SNB deutlich, dass die Aufwertung des Schweizer Frankens die Schweizer Wirtschaft bis zum Jahresende weiter belasten werde. Dies bilde die schwächere weltweite Nachfrage ab. Ein Aspekt, der diese Prognose eines schwächeren Wirtschaftswachstums untermauerte, war der starke Rückgang des Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe. Dieser sank von 45,8 im April auf 42,1 im Mai (siehe Abbildung 2) und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2023.
Abbildung 2. Schweizer PMIs bilden die aktuelle Divergenz zwischen verarbeitendem Gewerbe und Dienstleistungssektor ab2
Aufgrund der Verschlechterung der konjunkturellen Lage und des Rückgangs der Inflation waren viele Marktbeobachter von einer stärkeren Zinssenkung der SNB ausgegangen. Doch die Stärke des Schweizer Frankens betraf einzig seinen relativen Wert gegenüber dem US-Dollar, nicht gegenüber dem Euro, dessen Wert weitgehend unverändert blieb (siehe Abbildung 1). Dies könnte die Notenbank daher zurückgehalten haben, weil es signalisierte, dass es bei diesem Schritt mehr um die Schwäche des US-Dollar ging als um alles andere.
Die Schweizer Wirtschaft ist mit Europas Wirtschaft sehr viel enger verflochten als mit der US-Wirtschaft. Für sie dürfte diese isolierte Aufwertung deshalb ein erheblich geringeres Problem darstellen als eine breite Stärke der Schweizer Währung.
Ein weiterer Einflussfaktor könnten schliesslich die laufenden Zollgespräche der Schweiz mit der Trump-Regierung sein. Am „Tag der Befreiung“ belegte die US-Regierung die Schweiz zunächst mit einem Zollsatz von 35 %, der erheblich höher war als der Zollsatz von 25 % zulasten der Eurozone. Kurz darauf setzte sie beide Zölle aus. Ferner steht die Schweiz aktuell auf der Beobachtungsliste der USA für Währungsmanipulation. Die vorherige Trump-Regierung hatte das Land als Währungsmanipulator eingestuft. In Anbetracht dieser heiklen Punkte erschien der SNB eine weniger aggressive Zinssenkung möglicherweise weniger provokant. Gleichwohl bekräftigte der SNB-Präsident: „Bei Bedarf sind wir weiterhin bereit, am Devisenmarkt aktiv zu sein.“
Für die Zukunft wollen wir die Möglichkeit von Negativzinsen trotz der von Schlegel formulierten Vorbehalte nicht ausschliessen. Wir werden die weitere Entwicklung der Währung, der Inflation und des Wirtschaftswachstums aufmerksam beobachten.
Mehr über unsere Swiss-Franc-Bonds-Strategie erfahren Sie hier.
Quellen anzeigen.
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[1] Quelle: Bloomberg, Berechnungen von LOIM, Stand: 19. Juni. Nur zur Veranschaulichung.
[2] Quelle: Bloomberg, procure.ch, Berechnungen von LOIM, Stand: 31. Mai. Nur zur Veranschaulichung.
Wichtige Hinweise.
Nur für professionelle Anlegerinnen und Anleger
Dieses Dokument ist eine Unternehmensmitteilung und richtet sich ausschliesslich an professionelle Anlegerinnen und Anleger.
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