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Der neue Preis: Rohstoffe für saubere Technologien
Gut zu wissen:
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Warum sind Rohstoffe für den klimabedingten Wandel so wichtig?
Potenzielle Anleger in die Climate Transition-Strategie von LOIM fragen uns oft, warum wir trotz ihres hohen CO2-Fussabdrucks in Rohstoffunternehmen investieren. Der Grund: Sie liefern die für die Elektrifizierung der Weltwirtschaft erforderlichen Rohstoffe und tragen dazu bei, unsere Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Saubere Technologien hängen entscheidend von Mineralien ab. Im Rahmen der Climate Transition-Strategie wird die gesamte Lieferkette zur Steigerung der risikobereinigten Renditen und Maximierung der Wirkung berücksichtigt.
In den nächsten 30 Jahren dürften Elektroautos zur dominierenden Form des Individualverkehrs werden und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor ablösen. Auch bei der Entwicklung der Speichersysteme und der Verteilungsinfrastruktur, die für den Umstieg auf Wind- und Solarenergie erforderlich sind, spielen Mineralien eine wichtige Rolle.
Die neuen Akteure der Weltwirtschaft – darunter Unternehmen für saubere Energie und Hersteller von Elektrofahrzeugen – dürften von diesem Wandel profitieren und sind natürlich in unserer Strategie enthalten. Wir sehen jedoch eine bisher ungenutzte Chance in Bezug auf Materialien, welche den „Brennstoff“ sauberer Technologien darstellen.
Riesige Nachfrage nach Mineralien
Der Brennstoff nämlich bleibt der Schlüssel zu einer Netto-Null-Zukunft, auch wenn der Wandel die Art des Brennstoffs verändert. Die Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) in Abbildung 1 verdeutlichen die massive Abhängigkeit sauberer Technologien von mineralischen Rohstoffen. Elektroautos benötigen etwa das Sechsfache an Mineralien im Vergleich zu herkömmlichen Autos, während ein Offshore-Windkraftwerk 13-mal mehr benötigt als ein Gaskraftwerk vergleichbarer Grösse.
Abbildung 1. Der Übergang zu einem Energiesystem mit höherem Verbrauch von Mineralressourcen
Quelle: IEA.
Welche Mineralien werden besonders begehrt sein? Bis 2040 dürfte die Nachfrage nach Batteriematerialien wie Lithium etwa 40-mal höher sein als im Jahr 2020.1 Die Nachfrage nach Kupfer könnte bis 2030 um rund 600% steigen, wobei die Spanne der Prognosen sehr gross ist.2
Nachhaltiger Stahl ist ein weiterer in unseren Augen interessanter Sektor, da Stahl rund 20% der Kosten für die Herstellung einer Windturbine ausmacht. Wir setzen auf die Technologie des Elektrolichtbogenofens, bei der der CO2-Fussabdruck zehnmal geringer ist als bei der Stahlproduktion im Hochofen (auf Kohlebasis). Zudem verfolgen wir aufmerksam die Entwicklungen in der wasserstoffbasierten Stahltechnologie.
Herausfordernde Perspektiven auf der Angebotsseite
Der Nachfrageanstieg dürfte auf ein angespanntes Angebot treffen. Der Ausbau der Kupferproduktion braucht Zeit: Die Erweiterung bestehender Minen dauert etwa drei Jahre, ein komplett neues Projekt acht Jahre.
Angesichts der aktuellen Produktionsaussichten für Kupfer, Lithium und Kobalt (Abbildung 2) zeichnet sich nach dem IEA-Szenario für nachhaltige Entwicklung ein erhebliches Defizit ab.
Abbildung 2. Geplante Minenproduktion und primäre Nachfrage nach ausgewählten Mineralien
Wir sind der Ansicht, dass diese Dynamik von Angebot und Nachfrage die strukturelle Performance von Bergbauaktien stark begünstigt, sind uns aber bewusst, dass der Sektor von Natur aus sehr zyklisch ist und eine schlechte Bilanz bei der Kapitalallokation aufweist. Wir konzentrieren uns daher auf eine korrekte Grössenverteilung. Mit einer starken Cash-Generierung und sehr attraktiven Multiplikatoren im Vergleich zu den reinen Clean-Technology-Unternehmen betrachten wir die entscheidenden Materialien jedoch als einen wichtigen Anlagebereich für Klimaportfolios.
Die Rolle des Engagements
Im Bergbau lassen sich die Emissionen nur schwer reduzieren, und die Dekarbonisierung ist ein Schlüsselbereich unseres Engagements. Wir haben positive Gespräche mit Bergbauunternehmen geführt und sie ermutigt, die Lücken zu schliessen, die wir in ihren Netto-Null-Strategien erkennen können. Der schwächste Bereich in dieser Branche sind die Reduzierungen der Scope-3-Emissionen, wo die Ziele (wenn es sie denn überhaupt gibt) hinter denen für Scope 1 und Scope 2 zurückbleiben. Wir fordern von den Unternehmen, dieses Problem ernsthaft anzugehen, indem sie sich auf Partnerschaften mit Mitbewerbern einlassen, Branchenverbänden beitreten und entsprechende Massnahmen ergreifen, die wirksam zu Reduzierungen der Scope-3-Emissionen beitragen.
Im Rahmen unserer Gespräche mit einem grossen Bergbauunternehmen haben wir beispielsweise erfahren, dass das Unternehmen den nach eigenen Angaben weltweit grössten wasserstoffbetriebenen Grossmuldenkipper entwickelt hat, der mehr Strom erzeugt als dieselbetriebene Fahrzeuge. Diese Art von innovativen Lösungen macht uns Mut, und wir werden uns weiterhin dafür einsetzen.
Auf übergeordneter Ebene sind wir nach wie vor davon überzeugt, dass eine angemessene Zusammensetzung der Unternehmensleitung (einschliesslich entsprechender Kompetenzen im Bereich des Klimawandels) und eine angemessene Vergütungspolitik für Führungskräfte (einschliesslich einer variablen Klimakomponente) von entscheidender Bedeutung für die Umsetzung dieser Bemühungen sind.
Der Klimawandel hängt wesentlich davon ab, dass die Unternehmen ihre Dekarbonisierungsziele erreichen. Deshalb ist das Engagement der Schlüssel zur wirksamen Verwaltung eines Klimaportfolios.
Negative Auswirkungen vermeiden
Natürlich entstehen bei sauberen Technologien auch Umweltkosten. Die Nebenwirkungen des Lithiumabbaus sind beispielsweise der Verlust von Wasser und biologischer Vielfalt, kontaminierte Böden und giftige Abfälle.3 Wissenschaftler sind besorgt über die möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Ozeane, da die Jagd nach Rohstoffen das Interesse am Tiefseebergbau steigert.
Da die Nachfrage nach diesen Mineralien steigt, sollten auch die Bemühungen um die Einführung entsprechender Schutzmassnahmen und die Durchführung sogenannter DNSH-Tests („do no significant harm“) zur Vermeidung von Schäden für lokale Gemeinschaften und die Natur verstärkt werden.
Mehr Investitionen im Recyclingbereich und die Förderung der Kreislaufwirtschaft werden hier ebenfalls dazu beitragen, sowohl die Umweltschäden zu begrenzen als auch eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten.
Quellen.
[1] IEA.
[2] Goldman Sachs Research.
[3] The side effects of lithium mining | Wellcome Collection.
Wichtige Informationen.
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