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Wiederstand gegen den Wandel: 3 Möglichkeiten, Nachhaltigkeits- skeptiker zu überzeugen
Angesichts der immer deutlicher werdenden finanziellen Risiken und Chancen der Klima- und Umweltkrise suchen viele Anleger nach neuen analytischen Ansätzen, um herauszufinden, welche Unternehmen auf ein nachhaltigeres Wirtschaftsmodell umstellen. Aber einige Treuhänder von Pensionskassen wehren sich gegen diesen Wandel.
Gut zu wissen:
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Finanzielle Bedeutung
Zwei der wichtigsten Gegenargumente sind, dass Nachhaltigkeitsrisiken aus finanzieller Sicht nicht relevant sind oder dass die Auswirkungen des Klimawandels und der Zerstörung der Natur auf die Vermögenswerte schwer bewertbar sind. Dies kann für die eingesetzten Anlageberater und Vermögensverwalter frustrierend sein, die der Ansicht sind, dass es sich lohnt zu verstehen, wie die Bemühungen um eine grüne Wirtschaft die langfristigen Renditen beeinflussen können.
Wie lässt sich die Skepsis gegenüber der Nachhaltigkeit überwinden? Wir diskutieren im Folgenden drei Ansätze zur Verdeutlichung der finanziellen Relevanz von Klima- und Umweltrisiken.
Eine gute Integration von ESG-Faktoren stellt zweifellos eine Erweiterung einer soliden Fundamentalanalyse dar. Im Rahmen einer umfassenden Analyse eines Unternehmens werden die Qualität der Unternehmensführung und die Zusammenarbeit mit den Aufsichtsbehörden, der Umgang mit den Mitarbeitenden, den Lieferanten und den Stakeholdern der Gemeinschaft sowie die Umweltauswirkungen der Geschäftstätigkeit bewertet.
Aber das Nachhaltigkeitsrisiko ist unserer Auffassung nach anders. Während sich die ESG-Faktoren auf die Geschäftspraktiken beziehen, ist die Nachhaltigkeitsanalyse zukunftsorientiert. Sie konzentriert sich auf die Frage, wie das Unternehmen sein Geschäftsmodell anpasst, um in einer Zukunft erfolgreich zu sein, die von der Regulierung, den Technologien und dem Interesse der Konsumenten geprägt ist, die einen wirtschaftlichen Wandel als Reaktion auf die unvermeidlichen Herausforderungen des Klimawandels, den Verlust der Biodiversität und andere Übertretungen der wissenschaftlich nachgewiesenen planetaren Belastbarkeitsgrenzen vorantreiben.
Wer diesen Unterschied versteht, kann die Bandbreite der Anlageanalyse von Unternehmen erweitern. Portfoliomanager und Analysten müssen über die traditionellen Bewertungskennzahlen hinausblicken und nach neuen, zukunftsorientierten Datenpunkten suchen, damit sie erkennen können, wie dieser Wandel die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen und das operative Umfeld der Unternehmen verändern kann. Die Anlageteams können daraufhin beurteilen, wie gut sich Unternehmen auf diese Veränderungen einstellen.
Die Anlagebranche befindet sich in einer Phase der Wissensbildung in Bezug auf die finanzielle Relevanz von Nachhaltigkeitsrisiken. Daher ist Know-how über die traditionellen Bewertungskennzahlen hinaus unverzichtbar – vor allem, weil vorausschauende Anleger eher günstig positioniert sein werden.
Durch die Allokation von Kapital in Vermögenswerte und Unternehmen, die vom Übergang zu mehr Nachhaltigkeit profitieren sollten – und durch die Vermeidung von Unternehmen, die voraussichtlich scheitern werden. Die Investmentbranche kann helfen, den Wandel voranzutreiben. Doch sie ist nicht das einzige Mittel, welches dabei eine Rolle spielt.
Der Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft wird durch regulatorische, technologische, konsumenten- und marktbezogene Kräfte in der gesamten Weltwirtschaft vorangetrieben. Diese gewaltigen Impulse haben Auswirkungen auf die Rentenportfolios, wodurch sie für Treuhänder zu einem entscheidenden Anlagethema werden. Beachten Sie die folgenden Punkte:
- Politik: Durch Regulierungen werden CO2-Emissionen immer teurer, da die Regierungen ein Netto-Null-Ziel anstreben, was Übergangs- und Haftungsrisiken für Unternehmen in allen Branchen zur Folge hat. Die politischen Entscheidungsträger konzentrieren sich zudem auf die Themen Abfallreduzierung und Kreislaufwirtschaft.
- Konsumnachfrage: Die Menschen verlangen von den Unternehmen, von denen sie Produkte kaufen, sowie von ihren eigenen Arbeitgebenden, dass sie in Bezug auf Nachhaltigkeit – und Transparenz – mehr tun.
- Marktkräfte: Mit der zunehmenden Verbreitung innovativer, sauberer Technologien werden nachhaltige Lösungen zur logischen wirtschaftlichen Option. Solarenergie ist seit 1977 um 99% billiger geworden und ist heute oft günstiger als Energie aus fossilen Brennstoffen. Elektrofahrzeuge dürften ab 2026 billiger produziert werden als Autos mit Verbrennungsmotor, wodurch sie den langjährigen Marktführer früher als bisher erwartet verdrängen werden.
- Anleger: Im Rennen um die besten risikobereinigten Renditen werden Anleger weltweit versuchen, Nachhaltigkeitsfaktoren in die Anlagenbewertung zu integrieren. Es ist davon auszugehen, dass Kapital in Unternehmen fliessen wird, die sich auf den Wandel einstellen, und zwar auf Kosten derjenigen, die sich nicht anpassen, da diese verstärkt physischen sowie Haftungs- und Übergangsrisiken ausgesetzt sein werden.
Alle diese Faktoren beeinflussen sich gegenseitig und werden unserer Meinung nach die Märkte in den kommenden Jahren prägen. Aufgrund ihres langfristigen Anlagehorizonts werden die Vorsorgeeinrichtungen die volle Wucht dieser Veränderungen zu spüren bekommen. Es empfiehlt sich für Treuhänder, darüber nachzudenken, wie sie ihre Portfolios auf die Zunahme dieser finanziell relevanten Faktoren einstellen können.
Vor etwa 250 Jahren wurde mit der industriellen Revolution das Fundament der modernen Wirtschaft gelegt. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde sie durch die Digitalisierung massiv umgekrempelt. Der Wandel hin zu einer umweltfreundlichen Netto-Null-Wirtschaft, die auf Dekarbonisierung und Naturkapital setzt, wird genauso einschneidend sein wie die industrielle Revolution, aber mit der gleichen Geschwindigkeit voranschreiten wie die digitale Revolution.
Viele Treuhänder, die im Verlauf ihrer Karriere miterlebt haben, wie hand- oder maschinengeschriebene Briefe auf Papier durch digitale Kommunikation und Cloud Computing ersetzt wurden, wissen, wie rasch und umfassend der Status quo in der Geschäftswelt auf den Kopf gestellt werden kann.
Ähnliche Veränderungen sind heute überall in der Wirtschaft im Gange. Die Energiebranche, die bislang Strom aus fossilen Brennstoffen erzeugte, wird schrittweise auf grünen Strom aus erneuerbaren Quellen umgestellt, ergänzt durch Batteriespeichersysteme. Eine weitere grundlegende Veränderung, die sich noch im Anfangsstadium befindet, ist die Umstellung der Ernährungssysteme auf mehr Nachhaltigkeit – sowohl zur Unterstützung der politischen Ziele im Bereich Klima und Natur als auch zur Wiederherstellung der natürlichen Ökosysteme der Erde, von denen sie abhängen.
Die Welt im Jahr 2040 wird eine ganz andere sein als die von heute. Da sich die Märkte immer vor der Realwirtschaft verändern, müssen Anleger eine vorausschauende Perspektive einnehmen, um diese Entwicklungen zu antizipieren.
Jetzt handeln
Es werden neue Kennzahlen entwickelt, um das Klimarisiko und die Dimensionen des Naturkapitals zu messen – von der Entwaldung über den Wasserverbrauch bis hin zur Rohstoffgewinnung. Externe Effekte werden eingepreist. Während die einen Unternehmen neue Wachstumschancen verfolgen, laufen andere Gefahr, zu scheitern.
Die Skepsis unter den Treuhändern könnte dazu führen, dass die Systeme immer grösseren Risiken ausgesetzt sind, aber gleichzeitig die Chancen nicht wahrgenommen werden, die der Übergang zur Nachhaltigkeit mit sich bringt. Zu den Aufgaben ihrer Anlageberater und Vermögensverwalter gehört es, den Dialog darüber anzustossen.
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