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Bessere Versorgungsketten aufbauen

Bessere Versorgungsketten aufbauen

2020 hat klar gezeigt, wie dringlich zahlreiche Herausforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit geworden sind. Welche Trends können Sie bei den Unternehmen im Umgang mit der COVID-Pandemie erkennen?

Die Resilienz der Versorgungskette ist bei zahlreichen Unternehmen ganz eindeutig in den Vordergrund gerückt. COVID-19 hat die Schwächen der zusehends längeren und komplexeren Versorgungsketten aufgezeigt. Die Trends im Versorgungskettenmanagement, wie zum Beispiel die zeitgenaue Anlieferung, verschärfen die Lage zusätzlich. Allmählich sehen wir jetzt aber auch Unternehmen, die sich vermehrt Gedanken um die Resilienz ihrer Versorgungsketten machen und nicht mehr bloss die kostengünstigste Lösung anstreben.

 

Und wie wirken sich die verheerenden Folgen von Naturkatastrophen wie der Hurrikan Laura und die Waldbrände in Kalifornien aus?

Nicht nur die Pandemie hat den Fokus auf die Resilienz verstärkt, sondern auch die durch den Klimawandel immer häufiger verursachten Naturereignisse. Zu Beginn des Jahres, kurz vor dem Ausbruch der Pandemie, wurde Australien von verheerenden Buschfeuern heimgesucht. Diesen Sommer hielten uns die Hurrikane Laura und Sally und die Waldbrände in Kalifornien die Klimaschäden erneut vor Augen. Unseres Erachtens ist es daher umso wichtiger für Unternehmen, ihre gesamten Versorgungsketten sowohl im vorgelagerten als auch im nachgelagerten Bereich genau zu verstehen, um den bestmöglichen Überblick über ihre physischen Vermögenswerte zu behalten.

Einzelne Berichterstatter hofften, durch den weltweiten Lockdown würden die CO2-Emissionen verringert und die Wirtschaft würde sich den Pariser Klimazielen weiter nähern. Die Vereinten Nationen haben in ihrem jüngsten Bericht1 diesen Monat allerdings eindeutig klargestellt, dass dies nicht der Fall ist und die Konzentration der Treibhausgase in der Erdatmosphäre dieses Jahr ein neues Rekordhoch erreicht hat.

Die infolge der Corona-Pandemie verlangsamte Wirtschaftstätigkeit hat langfristig kaum Auswirkungen auf die angesammelten Emissionen.

Daher ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, sich auf die anhaltenden Klimaschäden vorzubereiten und sich auf die Reduzierung der Emissionen in ihren Versorgungsketten zu konzentrieren. 

Es ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, sich auf die anhaltenden Klimaschäden vorzubereiten und sich auf die Reduzierung der Emissionen in ihren Versorgungsketten zu konzentrieren.

Wie können Unternehmen die Resilienz ihrer Versorgungsketten verbessern?

Interessanterweise erkennen viele Unternehmen, dass die verschiedenen Herausforderungen der Nachhaltigkeit miteinander verbunden sind, und verfolgen einen ganzheitlicheren Ansatz, indem sie ihre Macht und ihren Einfluss nutzen, um Veränderungen in vielen Bereichen, einschliesslich Klimawandel und Kreislaufwirtschaft, voranzutreiben.

Eine wachsende Zahl von Mega-Caps drängt zum Beispiel auf Netto-Null-Ziele in ihren Versorgungsketten und richtet dabei das Hauptaugenmerk auf die Scope-3-Emissionen im vor- und nachgelagerten Bereich.

Die Unternehmen werden sich der Wechselwirkungen zwischen den Sektoren bewusst und erkennen, dass der Übergang zu einer emissionsneutralen Wirtschaft nur geschafft werden kann, wenn bei allen Emissionsquellen ein Kurs eingeschlagen wird, der sich an den Pariser Klimazielen orientiert.

 

Können Sie anhand einiger Beispiele erklären, was einzelne Unternehmen tun?

Apple2 hat sich dazu verpflichtet, seine Versorgungskette bis 2030 emissionsneutral zu machen und setzt zu diesem Zweck hauptsächlich auf Produkt-Recycling, Rückgewinnung von Materialien, intelligente Werkstoffe (wie CO2-freies Aluminium) sowie Energieeffizienz und Negativemissionstechnologien. Google hat angekündigt, es hätte seinen lebenslangen CO2-Fussabdruck unter anderem mithilfe von CO2-Ausgleichsmassnahmen auf null gesenkt3. Tesla setze sich im Laufe des Sommers für einen verantwortungsvollen Abbau von Nickel für seine Elektroautos ein, und die Automobilindustrie insgesamt konzentriert sich weiterhin auf nachhaltig gewonnenes Kobalt und die CO2-Lebenszyklusemissionen von Fahrzeugen, einschliesslich des Nachlebens von Batterien und wiederverwendbarer Materialien. Reuters berichtet, dass Tesla mit dem kanadischen Bergbauunternehmen Giga Metals Gespräche über die Unterstützung bei der Entwicklung einer grossen Mine führt, um das Mineral auf nachhaltige und kohlenstoffneutrale Weise mit Wasserkraft zu gewinnen, was dem Hersteller von Elektrofahrzeugen Zugang zu kohlenstoffarmem Nickel für seine Batterien verschaffen würde4.

 

Inwiefern ist dieser Fokus auf die Resilienz der Versorgungskette gut für Investoren?

Wir gehen davon aus, dass sich die Unternehmen in allen Branchen auch in Zukunft auf die Nachhaltigkeit der gesamten Versorgungskette konzentrieren werden. Wenn so viele Unternehmen (und Länder) auf das gleiche Ziel hinarbeiten, ist zu erwarten, dass dieser Trend in mehreren Sektoren über den gesamten Lebenszyklus der Versorgungsketten hinweg erhebliche Wachstumschancen schaffen wird. Im Endeffekt werden die Anleger von solchen Chancen profitieren.

Beispielsweise sinken die Kosten für umweltfreundliche Technologien in vielen Bereichen - insbesondere bei Batterien für Elektrofahrzeuge und in Branchen, die vor Nachhaltigkeitsherausforderungen gestellt sind, wie das Bauwesen, die Landwirtschaft und die Schwerindustrie.  Wir sehen Gelegenheiten für Anlagen im Bereich der neuen Brennstoffe und Technologien, die zwar heute noch kostspieliger sind als ihre kohlenstoffintensiveren Alternativen, aber zusehends konkurrenzfähig und investierbar werden. Grössenvorteile und ein unterstützendes regulatorisches Umfeld könnten dazu führen, dass zahlreiche alternative Technologien die Nachfrage nach bestehenden Technologien verdrängen. 

 

Wie beabsichtigt Lombard Odier diese Chancen zu nutzen?

Wir sind bei Lombard Odier davon überzeugt, dass der Übergang zu einer CLIC™-Wirtschaft, die kreislauforientiert, produktivitätssteigernd, integrativ und sauber ist (CLIC™ = Circular, Lean, Inclusive, Clean), in allen Wirtschafszweigen Anlagegelegenheiten schaffen wird. Die Pandemie hat viele Unternehmen gezwungen, ihre Versorgungsketten anzupassen, und Anleger dazu bewegt, der Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Geschäftsmodelle von Unternehmen grössere Beachtung zu schenken. Wir richten unser Hauptaugenmerk auf diese Verhaltensänderungen und den Einsatz von Technologie als Schlüsselfaktor für die Rückkehr zu einer nachhaltigeren „neuen Normalität“.

Wir glauben, dass unser Fokus auf Nachhaltigkeit zusammen mit der Bevorzugung qualitativ hochwertiger Unternehmen mit hervorragenden Finanzkennzahlen uns dazu verhelfen wird, die Renditen für unsere Kunden zu steigern. Bei unseren Analysen nehmen wir vor allem eine zukunftsorientierte Beurteilung der Belastbarkeit und Anpassungsfähigkeit der Geschäftsmodelle von Unternehmen an die wichtigsten Nachhaltigkeitsherausforderungen, wie Klimawandel, Kreislaufwirtschaft und Risiken in der Versorgungskette vor. Somit können wir Branchen und Unternehmen identifizieren, die gut aufgestellt sind, um von diesen Wachstumschancen zu profitieren und höhere Renditen zu erzielen.

 

Quellen.

2 Ein Verweis auf ein bestimmtes Unternehmen oder Wertpapier stellt keine Empfehlung zum Kauf, Verkauf, Halten oder für eine Direktinvestition in das Unternehmen oder das Wertpapier dar. Es kann nicht angenommen werden, dass sich künftige Empfehlungen gewinnbringend auswirken oder eine Performance erzielen, die der Wertentwicklung der in diesem Dokument beschriebenen Wertpapiere entsprechen

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