Renaissance der Natur: Chancen bei Sachwerten
    Renaissance der Natur: Chancen bei Sachwerten·Warum die Natur?·Stark unterbewertet·Naturbasierte Sachwerte·Renditen für Anlegerinnen und Anleger, Nutzen für Stakeholder·Nächste Schritte·kontakt

    Renaissance der Natur: Chancen bei Sachwerten.

    Die Natur ist unser wichtigstes Kapital und die Grundlage für die Gesundheit und das Wohlergehen der Menschen. Unsere Wirtschaft ist direkt oder indirekt zu 100% von ihr abhängig. Doch unser Wirtschaftsmodell bringt unserem kostbarsten Gut – dem Schlüssel zur Lösung drohender Umweltkrisen und zur Sicherung des wirtschaftlichen Wohlstands – nicht genügend Wertschätzung entgegen. Stattdessen ist die Wirtschaft auf Kosten der Natur gewachsen.

    Ein solides wissenschaftliches Verständnis der nötigen Massnahmen, um die Natur wiederherzustellen und ihr Partner zu sein, zieht sich durch die einflussreichsten Institutionen der Welt. Dies ist die treibende Kraft für eine entschlossene Reaktion der Politik. Das Bewusstsein für das Ausmass der Umweltprobleme der Welt beeinflusst das Verhalten von Unternehmen, Verbraucherinnen und Verbrauchern und gibt den Impuls für technologische Innovation. 

    Angesichts dieses Wandels erkennen zukunftsorientierte Anlegerinnen und Anleger, dass die Finanzmärkte den wahren Wert der Natur nicht widerspiegeln. Doch das könnte sich sehr bald ändern. Die Nachfrage nach klimaresistenten «Soft Commodities», die den Übergang zur naturverträglichen Netto-Null-Wirtschaft unterstützen, könnte unseres Erachtens zur grössten Neubewertung von Vermögenswerten in diesem Jahrhundert führen. Ein grosser Teil dieser Veränderung wird an den Privatmärkten geschehen.

    Warum die Natur?

    Die zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels und der Beeinträchtigungen der Natur zwingen zum Umdenken und zur Neugestaltung der Lieferketten in einer Reihe von Wirtschaftssektoren. Darüber hinaus üben die Politik, Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Konkurrenten zunehmend Druck auf die Unternehmen aus, negative Wirkungen auf die Natur zu mindern. Ausserdem müssen sich die Unternehmen auch auf umfassendere regulatorische Anforderungen in Bezug auf die Berichterstattung über ihre naturbezogenen Aktivitäten und Risiken vorbereiten. In diesem Kontext versucht die Taskforce for Nature-related Financial Disclosures den Erfolg der  climate-focused predecessor zu wiederholen. Dies wird regenerative Geschäftsmodelle erfordern, um robuste Wertschöpfungsketten zu gewährleisten – im Gegensatz zu den extraktiven Modellen, die heute die Aktivitäten von Unternehmen dominieren.

    Der zukünftige Erfolg eines Unternehmens wird unseres Erachtens zunehmend und unmittelbar von seiner Fähigkeit abhängen, die regenerative Kraft der Natur wiederherzustellen und zu nutzen. 

    Stark unterbewertet.

    Die enorme Fähigkeit der Natur, Kohlendioxid (CO2) zu absorbieren, macht deutlich, wie sehr die Wirtschaft bislang die Ressourcen und Leistungen der Natur unterschätzt hat. Die Natur absorbiert mehr als 54% der anthropogenen (vom Menschen verursachten) CO2-Emissionen – und doch fliessen weniger als 2% der globalen Klimafinanzierung in naturbasierte Lösungen1. 

    Unsere Ernährungssysteme sind für ein Drittel der anthropogenen Emissionen verantwortlich und stehen vor zwei zentralen Herausforderungen: 

    1. Schaffung resistenter Lieferketten. Beispielsweise wird bis 2050 infolge des Klimawandels rund die Hälfte der heutigen Kaffeeanbauflächen für die Produktion ungeeignet sein2  
    2. Klimaschutz innerhalb der Wertschöpfungskette. Unternehmen müssen die Forderungen des Gesetzgebers, der Politik sowie der Verbraucherinnen und Verbraucher erfüllen, zu dekarbonisieren und ihre Wirkung auf die Natur zu mindern. Beispielsweise verpflichten sich Unternehmen, die die  SBTi’s FLAG Guidance unterzeichnet haben, ihre Emissionen bis 2050 um 72% zu reduzieren    

    Welche Anlagemöglichkeit gibt es? Massnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel sind unumgänglich. Deshalb betrachten wir regenerative Wertschöpfungsketten als überaus wichtig für das künftige Wachstum und die Überlebensfähigkeit von Unternehmen. Ihre Entwicklung erfordert Kapital und spezialisierte Fähigkeiten, die die Privatmärkte bereitstellen können. 

    1  Quellen: Why Nature, Why Now, FOLU, 2021; 2. Roe et al., 2019, Climate Policy Initiative, 2022 
    2  Quelle: RCP 2.6, RCP 4.5 und RCP 8.5 gemäss Modellen des IPCC

    Naturbasierte Sachwerte.

    Eine Möglichkeit, über die Privatmärkte in die Natur zu investieren, bietet die Umwandlung von unrentablem Land in einen naturbasierten Vermögenswert. Er dient dann zur Produktion von Rohstoffen, die höhere Preise erzielen. 

    Chancen erkennen wir bei wenigstens vier Sachwerten: Kaffee, Kakao, Baumwolle und kosmetische Inhaltsstoffe. Der Erwerb sowie die Regeneration und Bebauung von Land dienen dabei der Produktion nachhaltiger Kulturpflanzen mit einem eingebetteten Nutzen für die CO2-Minderung. Diese Rohstoffe treffen auf eine starke Nachfrage von Unternehmen, die sich auf den Übergang zu Netto-Null ausrichten wollen. 

    Dies beinhaltet den Kauf von Monokultur-Plantagen in stabilen Schwellenländern und deren Umwandlung für die agroforstwirtschaftliche Nutzung durch Baumpflanzungen, Bodenverbesserung und andere bewährte Methoden. Das Ziel ist die klimaresistente, naturverträgliche Produktion von Kaffee, Kakao, Baumwolle und kosmetischen Inhaltsstoffen und deren Verkauf an Unternehmenskunden. 

    Wertschöpfungspotenzial bieten auch bestehende Wälder mittels Investitionen in Infrastruktur, um dort wild wachsende Rohstoffe wie Kaffee und ätherische Öle zu produzieren.

    Renditen für Anlegerinnen und Anleger, Nutzen für Stakeholder.

    Solche Aktivitäten würden mehrere potenzielle Renditeströme bieten: 

    • Erträge: Umsätze aus den angebauten Rohstoffen
    • Kapitalzuwachs: der langfristige Anstieg der Grundstückswerte
    • Preisaufschläge: der Wert von als klimafreundlich und naturverträglich zertifizierten Rohstoffen 

    Darüber hinaus können naturbasierte Sachwerte auch die bei Privatmarktanlagen typischen potenziellen Vorzüge für Portfolios bieten: 

    • Diversifizierung: Renditequellen, die nicht mit den Börsen korrelieren und die der Markt nicht so häufig neu bewertet  
    • Inflationsabsicherung: Rohstoffpreise und Grundstückswerte steigen gewöhnlich parallel zur Inflation

    Wer profitiert ausserdem? Unternehmenskunden, die regenerative Rohstoffe kaufen, können sich besser an den Klimawandel anpassen, Nachhaltigkeitsziele erreichen und auf Forderungen von Regulierern, Verbraucherinnen und Verbrauchern eingehen. Spezialisierte lokale Bewirtschafter von Ackerland erhalten die Chance, ihren Betrieb zu vergrössern und rentabler zu arbeiten. 

    So gesehen, gibt es bei Investitionen in regenerative Wertschöpfungsketten drei Gewinner: Anlegerinnen und Anleger, Stakeholder und – vor allem – die Natur.

    Nächste Schritte.

    Damit dieser Ansatz für naturbasierte Sachwerte Erfolg hat, sind mehrere Dinge nötig. Dazu zählen eine erstklassige Anlageexpertise für Privatmarkttransaktionen sowie Erfahrung mit dem Agrarsektor in Schwellenländern und geeignete Strategien zur Risikominderung. Der Zugang zu einem etablierten Netzwerk von engagierten Unternehmen auf der Suche nach nachhaltigen Rohstoffen sowie von spezialisierten Betrieben ist ebenfalls wichtig. 

    Förderlich ist ferner die Kenntnis wichtiger Vorschriften, Regelungen und Systeme zur klima- und naturbezogenen Berichterstattung. Gleiches gilt für die Fähigkeit, Änderungen auf politischer Ebene und die Dynamik von Unternehmen auf dem Weg zu einer naturverträglichen Netto-Null-Wirtschaft frühzeitig zu erkennen. 

    Wir stehen an einem kritischen Punkt: Politik und Märkte schaffen die Rahmenwerke, die die Argumente für Investitionen in die Natur untermauern und das Potenzial besitzen, den inneren Wert der Natur freizusetzen. Ist Ihr Portfolio für die Renaissance der Natur positioniert?
     

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