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Ausblick 2021 – Asiatische Aktien

Ausblick 2021 – Asiatische Aktien
Asian Equity team -

Asian Equity team

Bei den asiatischen Aktien bleiben wir in Bezug auf 2021 sehr optimistisch. Die überdurchschnittliche Performance der asiatischen Aktien im Vergleich zu den entwickelten und anderen Schwellenmärkten in diesem Jahr war auf die rasche Erholung und Rückkehr zur Normalität in der asiatischen Wirtschaft zurückzuführen, vor allem im nördlichen Asien. Obwohl sich die Wirtschaft 2021 auch in mehreren südostasiatischen Ländern deutlich erholen dürfte, gehen wir davon aus, dass unsere Portfolios weiterhin ein hohes Engagement in Nordasien, v.a. China, Südkorea und Taiwan, aufweisen werden.

Der Schwerpunkt des chinesischen Fünf-Jahres-Plans liegt auf Produktivität und Binnennachfrage, bei der Vision 2025 geht es vor allem um technologische Autarkie. Daraus werden sich zahlreiche Chancen in konsumorientierten Sektoren und im Bereich digitale Innovation ergeben. In Südkorea und Taiwan, Heimat unentbehrlicher führender Technologieunternehmen, wird der Technologiesektor die Wirtschaft weiter ankurbeln, da die Pandemie weltweit die Trends zu mehr Datenverbrauch und Online-Nachfrage und zu digitaler Innovation sowie den Übergang zu Cloud-Lösungen beschleunigt hat. Auf längere Sicht legen die Behörden in China ihren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeitsaspekte, wovon die jüngste Entscheidung zeugt, die Emissionen pro BIP-Einheit bis 2030 im Vergleich zu 2005 um „mindestens“ (und nicht wie zuvor „bis zu“) 65 % zu reduzieren oder ein System zur Messung der sozialen Kreditwürdigkeit zu erforschen, was ebenfalls neue geschäftliche Entwicklungen anstossen dürfte. Solche Bemühungen werden allermindestens Anreize für Unternehmen schaffen, ihre Geschäftspraktiken zu verbessern.

Der Markt betrachtete China aus mehreren (und nicht unbedingt neuen) Gründen in den letzten Wochen zunehmend mit Sorge. An erster Stelle ist die Besorgnis hinsichtlich der Beziehungen zwischen China und den USA zu nennen, besonders vor dem Hintergrund des vom US-Kongress verabschiedeten Gesetztes über verschärfte Regeln für die Börsennotierung in den USA. Unserer Auffassung nach wird die Umsetzung dieses Gesetzes jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen und viele chinesische Unternehmen mit ADRs sind bereits in Honkong notiert oder werden es bald sein. Zweitens ist vermehrt von dem Risiko die Rede, dass China 2021 seine haushaltspolitischen Ankurbelungsmassnahmen einstellt und/oder dass es zu einer Kreditverknappung kommt. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass dies wahrscheinlich ist, doch die makroökonomischen Ankurbelungsmassnahmen waren 2020 in China weniger umfassend als in westlichen Ländern, sodass ihr Wegfallen eher vernachlässigbare Auswirkungen haben dürfte. Drittens trübten die Zahlungsausfälle mehrerer Staatsunternehmen (state-owned enterprises, SOE) im November die Stimmung. Tatsächlich war 2020 hinsichtlich der Zahlungsausfälle von SOE vergleichsweise stark gebeutelt. Wir stellen jedoch fest, dass die chinesischen Behörden in den letzten fünf bis sechs Jahren kontrollierte SOE-Insolvenzen zugelassen haben, wobei wesentliche Ungleichgewichte in der Wirtschaft vermieden wurden. Diese drei Bedenken müssen deshalb zwar weiter im Auge behalten werden, beeinträchtigen jedoch unsere zuversichtliche Grundeinstellung gegenüber asiatischen Aktien momentan nicht.

Aus der Bottom-Up-Perspektive erkennen wir bei den asiatischen Aktien Chancen in vielen verschiedenen Bereichen, die sich zwei grundlegenden Themen zuordnen lassen: konsumgetriebene Binnennachfrage und anhaltende digitale Innovation.

Unsere positive Einschätzung des chinesischen Binnenkonsums spiegelt die Rückmeldungen und die Aussichten der Unternehmen unseres Anlagenuniversums im dritten Berichtsquartal und die späteren Aktualisierungen infolge der Goldenen Woche im Oktober und des Singles’ Day am 11.11. wider. Die Konsumtrends verstärken sich fortlaufend und die Premiumisierung schreitet weiter voran. Der Online-Vertriebskanal hat noch deutlicher Einzug in die Gewohnheiten von Verbrauchern und Händlern gehalten. Die weniger bedeutenden Grossstädte tragen weiterhin zu zusätzlichem Wachstum bei, da die Marktdurchdringung zunimmt – und obwohl das häufig Investitionen erfordert, wirkte sich dies nur geringfügig negativ auf die Margen von einer Reihe von gut geführten Unternehmen mit starken Marken aus.

Wir erkennen zwei grundlegenden Themen zuordnen lassen: konsumgetriebene Binnennachfrage und anhaltende digitale Innovation

Das Online-Segment in China birgt unserer Meinung nach weiterhin langfristiges Potenzial, doch in der letzten Zeit sind wir etwas zurückhaltender geworden, da die Behörden klar den Wunsch zum Ausdruck gebracht haben, monopolistisches Verhalten zu beschränken, Verbraucherinteressen zu schützen und mögliche systemische Risiken infolge unkontrollierter Innovation im FinTech-Bereich zu vermeiden. Unsere Vorsicht rührt vom Präzedenzfall 2018 her: Damals wurden in verschiedenen konsumorientierten Sektoren (Onlinespiele, Gesundheit, Zahlungen zwischen Privatpersonen (P2P), Nachhilfeunterricht usw.) erhebliche regulatorische Veränderungen eingeführt. Diese Veränderungen waren zwar angebracht und wirkten sich auf längere Sicht positiv aus, beeinträchtigten zunächst jedoch die Kursentwicklung in einem unklaren Umfeld, das einige Monate (z.B. im Bildungssektor) bis hin zu einem Jahr (bei Gesundheit und Onlinespielen) anhielt.

Im Technologiesektor erwarten wir stabile DRAM-Preise ab Ende des ersten Quartals, da die Nachfrage nach Notebooks aufgrund der Heimarbeit auch über das Ende der Pandemie hinaussteigen, chinesische und US-amerikanische Smartphonehersteller ihre Bestände weiterhin aufstocken und auch Cloud-Anbieter Nachfrage generieren dürften. Migration in die Cloud ist offensichtlich ein innovativer Bereich mit mehrjährigem Wachstumspotenzial, in dem wir unser Engagement durch Anlagen in Rechenzentrenbetreibern (bei denen das Marktwachstum in China hoch ist) und IT-Dienstleistungsunternehmen (vor allem in Indien) zusätzlich erhöhen können. Ausserdem sehen wir verschiedene Möglichkeiten, über gut geführte Unternehmen in China Zugang zu den Lieferketten von Apple zu erhalten.

Der indische Aktienmarkt hat sich weitestgehend erholt und die Hochfrequenzdaten deuten im Vorjahresvergleich auf positive Trends in den letzten zwei bis drei Monaten (etwa im Schienengüterverkehr, bei der Stromnachfrage, den E-Way-Bills und der Besteuerung von Waren und Dienstleistungen) hin. Besser geführte Banken und Finanzinstitutionen vermeldeten im letzten Quartalsbericht ausserdem eine Verringerung der Bedenken in Bezug auf die Qualität von Vermögenswerten. Wir bevorzugen hochwertige Titel der Sektoren Finanz, Gesundheit, Basiskonsumgüter, Nicht-Basiskonsumgüter und IT-Dienste, bei denen wir nicht unbedingt eine zusätzliche Erholung, sondern vielmehr eine Fortsetzung des überdurchschnittlichen Wachstums und der hervorragenden Unternehmensführung erwarten.

Schliesslich gehen wir davon aus, dass die Einführung des Impfstoffs ab Mitte 2021 zusätzlich zu einer Erholung der Erträge mehrerer asiatischer Reise- und Einzelhandelsunternehmen führen dürfte, vor allem in gut organisierten Ländern, die in der Pandemiebekämpfung voraus sind, wie Singapur und China.

 

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