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Flucht aus der Stadt

Flucht aus der Stadt
Henk Grootveld - Head of Trends Investing

Henk Grootveld

Head of Trends Investing

Pandemien hatten schon immer tiefgreifende Auswirkungen auf die Menschheit, vor allem auf unsere Städte. Der Schwarze Tod hat im Mittelalter beispielsweise die Bevölkerung von Florenz halbiert. Dies brachte den Feudalismus ins Wanken und ebnete laut einigen Historikern den Weg für die Renaissance, da neue Denker anfingen, mehr über ihr Leben auf der Erde als über das Jenseits nachzusinnen. Der Bau des Londoner Abwassersystems mit den bekannten Themse-Uferdämmen war eine Reaktion auf die verheerende Cholera-Pandemie von 1850. 

Das COVID-19-Virus hat zwar nicht dieselbe Anzahl an Todesopfern gefordert wie vergangene Pandemien und das wird es auch hoffentlich nie, doch wir glauben, dass auch diese Pandemie unsere Gesellschaft grundlegend verändern wird.  Wir glauben allerdings, dass das COVID-Virus der Urbanisierung ein Ende setzen und die Landflucht der Menschen, die mit der industriellen Revolution begonnen hat, zumindest vorläufig aufhalten wird.

2020 markiert den Höhepunkt der Urbanisierung

Heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Manche Länder, wie beispielsweise Japan, weisen sogar eine Urbanisierungsrate von fast 90 % auf, während Entwicklungsländer wie Indien gerade mal die 35 %-Grenze überschritten haben. In einer industrialisierten Gesellschaft bietet das Leben in der Stadt zahlreiche kulturelle und wirtschaftliche Vorteile. Dazu gehören ein leichterer Zugang zum Arbeitsmarkt, bessere Ausbildungsmöglichkeiten, normalerweise günstigerer Wohnraum und weniger Zeit- und Kostenaufwand fürs Pendeln. Wir glauben jedoch, dass das Zusammenwirken mehrerer langfristiger Trends diese Dynamik verändert hat und 2020 den Höhepunkt der Urbanisierung markieren wird.

Die ersten Anzeichen sind bereits erkennbar, namentlich in westlichen Städten wie New York, London und Paris, wo bis zu 10 % der Bevölkerung während der ersten Welle der Pandemie das Stadtgebiet verliessen. In Manhattan sinken die Mietpreise bereits, Läden, Theater und Restaurants sind geschlossen, die Kriminalitätsrate steigt und die Stadtflucht wohlhabender Bürger wird zu einer beinahe selbsterfüllenden Prophezeiung. Für viele Menschen ergibt es durchaus Sinn, Städte wie Paris zu verlassen, insbesondere angesichts der neuen Zoom-Wirtschaft, die wir geschaffen haben. Sie tauschen ihre 2-Zimmer-Wohnung im teuren 10. Arrondissement gegen ein Landschlösschen zum selben Preis ein und fahren einmal pro Woche mit dem TGV nach Paris. Die gegenwärtige Pandemie folgt auf mehrere Terroranschläge, grosse Gelbwesten-Demonstrationen, eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40°C und den längsten Verkehrsstreik seit den späten 60-ern.

Für die Anleger stellt dieser Trend zur Stadtflucht einen starken Wachstumstreiber für Anlegeerträge dar. Die Nachfrage nach neuen Eigenheimen ausserhalb der Stadt nimmt zu, der DIY-Handel boomt und die Nachfrage nach Gartenausrüstung steigt viel schneller als vor COVID. 

Wir erwarten, dass von den noch verbleibenden Stadtbewohnern zuerst die wohlhabenden Babyboomer wegziehen werden, sehr wahrscheinlich gefolgt von Millennials mit jungen Familien, die das Arbeiten von zu Hause als Chance wahrnehmen. Diese Abwanderung wird sich wohl kaum so schnell wieder umkehren, denn ihr liegen langfristige Trends zugrunde wie die alternde Bevölkerung, die Zoom-Wirtschaft und die Angst vor dem Virus, die uns möglicherweise viel länger begleiten wird, als das Virus selbst.

 

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