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Welche Themen sind beim Übergang im Bereich Ernährung zentral?

Welche Themen sind beim Übergang im Bereich Ernährung zentral?
Conor Walsh, CFA - Lead Portfolio Manager, New Food Systems and Co-Portfolio Manager, Circular Economy

Conor Walsh, CFA

Lead Portfolio Manager, New Food Systems and Co-Portfolio Manager, Circular Economy
Michael Urban, PhD - Chief Sustainability Strategist

Michael Urban, PhD

Chief Sustainability Strategist

 

Die globalen Ernährungssysteme müssen dringend überdacht werden. Derzeit sind diese für USD 12 Bio. an jährlichen Schäden für Mensch und Planet verantwortlich. Es bedarf eines neuen Ansatzes, und daraus ergibt sich eine beträchtliche Anlagechance.

 

Gut zu wissen

  • Bis 2030 gilt es, 1 Mrd. Hektar Land zu renaturieren, um die globalen klima- und naturpolitischen Ziele zu erreichen
  • Die Produktion, die Verteilung und der Konsum von Nahrungsmitteln müssen sich ändern, damit die Ernährungssysteme künftig 25% mehr Menschen mit 20% weniger Land ernähren können
  • Neue Ernährungssysteme werden bis 2030 neue Ertragspools im Wert von USD 1,5 Bio. jährlich erschliessen

 

Mehr mit weniger produzieren

Ernährungssysteme bedürfen eines tiefgreifenden Wandels, damit sie nicht zu einem Zusammenbruch der planetaren Systeme führen, die ihre Grundlage bilden. Derzeit sind sie hauptverantwortlich für Veränderungen in der Landnutzung und den Verbrauch eines Grossteils des vorhandenen Süsswassers.

Zugleich müssen die globalen Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme die Bedürfnisse einer wachsenden Weltbevölkerung erfüllen, die von aktuell 8 Mrd. bis 2050 auf bis zu 10 Mrd. zunehmen dürfte. Insgesamt wird der Nahrungsmittelbedarf im gleichen Zeitraum um 98% steigen.

Gefragt ist somit der Übergang zu einem neuen Ernährungssystem, das sowohl eine wachsende Weltbevölkerung ernähren als auch innerhalb der planetaren Belastbarkeitsgrenzen existieren kann bzw. dazu beitragen kann, diese wiederherzustellen. Dieser Übergang ist unabdingbar, um die globalen Klima- und Naturschutzziele zu erreichen, und dürfte bis 2030 neue Ertragspools im Wert von jährlich USD 1,5 Bio. freisetzen.

 

Neue Arten der Produktion, des Konsums und der Verteilung von Nahrungsmitteln

Dieser Übergang bedingt neue Arten der Produktion, des Konsums und der Verteilung von Nahrungsmitteln. Das heisst, es bedarf einer Umstellung auf eine regenerative Landwirtschaft, eine nachhaltige Aquakultur und auf technologische Lösungen, einer Änderung der Nachfrage durch eine gesündere Ernährung mit mehr pflanzlichen Nahrungsmitteln und alternativen Proteinen sowie des Umdenkens bei der Gestaltung der Betriebsabläufe, womit die Einbindung der Kreislaufwirtschaft in Produktion, Vertrieb und Verbrauch einhergeht.

 

Was sind die Schlüsselthemen, die den Übergang auf neue Ernährungssysteme vorantreiben?

 

 

Planetare Belastbarkeitsgrenzen

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ALTE ERNÄHRUNGSSYSTEME NEUE ERNÄHRUNGSSYSTEME

Verletzung von Belastbarkeitsgrenzen

50% der globalen Nahrungsmittelproduktion gehen mit der Verletzung von planetaren Belastbarkeitsgrenzen einher, wodurch die Produktivität und Widerstandsfähigkeit der Ernährungssysteme Schaden nehmen.

Die aktuellen Ernährungssysteme:

  • Sind für beinahe 90% der Entwaldung weltweit verantwortlich
  • Degradieren über 50% der Böden
  • Verursachen 80% der Veränderungen der Landnutzung
  • Machen 70% des Süsswasserverbrauchs aus1

Wiederherstellung des Gleichgewichts

Um die derzeitigen Klima- und Naturschutzziele zu erreichen, müssen 1 Mrd. Hektar Land bis 2030 renaturiert werden. Dies entspricht einer Verringerung der Agrarflächen um 20%, was in etwa der Fläche von China gleichkommt.

 

 

Effizienz

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ALTE ERNÄHRUNGSSYSTEME NEUE ERNÄHRUNGSSYSTEME

Viehbestand und Landnutzung

Die Produktion von Nahrungsmitteln über Tiere ist äusserst ineffizient: 80% der Agrarflächen werden für Futtermittel und Weidevieh genutzt, die indes lediglich 20% des weltweiten Kalorienbedarfs decken.

Verschwenderische Verteilung

Ein Drittel der produzierten Nahrungsmittel geht verloren oder wird verschwendet, während 1 Mrd. Menschen weltweit nach wie vor keine angemessene, stabile Versorgung haben.

 

Nachhaltige Nahrungsmittelproduktion

Die herkömmliche Landwirtschaft muss zu einem Modell übergehen, das eine regenerative und präzise Landwirtschaft kombiniert.

Aktuell werden 36% der pflanzlichen Erzeugnisse als Tierfutter verwendet und nur 55% direkt von den Menschen konsumiert. Wir verwenden viele unserer Ernteerträge als Viehfutter: Um die Effizienz der Ernährungssysteme zu steigern, müssen wir diese Zwischenstufe eliminieren.

Nachhaltige Nahrungsmittelverteilung

Die Transformation der Vertriebssysteme und die Entwicklung von Verpackungslösungen zur besseren Konservierung von Lebensmitteln werden helfen, künftige Verschwendung zu vermeiden.

 

 

Menschliche Gesundheit

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ALTE ERNÄHRUNGSSYSTEME NEUE ERNÄHRUNGSSYSTEME

Tödliche Ernährungsweisen

Eine schlechte Ernährungsweise führt alljährlich zu bis zu 10 Mio. vorzeitigen Todesfällen und erhöht das Risiko chronischer Erkrankungen.

Der übermässige Einsatz von Antibiotika in der Viehwirtschaft verstärkt die Antibiotikaresistenzen und gefährdet die erfolgreiche Behandlung von Infektionen durch die moderne Medizin.

Gesunde Gewohnheiten

Wir müssen mehr pflanzenbasierte und weniger tierische Nahrungsmittel produzieren.

Im Bereich der Tiergesundheit besteht eine starke Nachfrage nach antimikrobiellen Alternativen. Im Jahr 2021 hatte der weltweite Markt für Tierimpfstoffe einen Wert von USD 9 Mrd. erreicht, und er wird sich bis 2030 auf schätzungsweise USD 14 Mrd. belaufen.2

 

Widerstandsfähigkeit

 

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ALTE ERNÄHRUNGSSYSTEME

NEUE ERNÄHRUNGSSYSTEME

 

Schockanfälligkeit

Der Ukraine-Konflikt und die damit verbundenen Störungen im weltweiten Handel mit Getreide und Düngemitteln offenbarten Schwachpunkte in den Ernährungssystemen.

Klimaschocks sind unvermeidlich und werden weitere Anfälligkeiten aufdecken.

 

Integration von Widerstandsfähigkeit

Anstatt sich auf wenige Grosserzeuger zu verlassen, sind die Lieferketten zu diversifizieren, um die Widerstandsfähigkeit der Ernährungssysteme zu fördern.

Regenerative landwirtschaftliche Praktiken können die Widerstandsfähigkeit von Nutzpflanzen gegenüber Klimaschocks erhöhen. Deckfrüchte minimieren zudem die Erosion und bieten Windschutz.

 

 

Konsumenten und Politik wirken zusammen, um den Übergang zu neuen Ernährungssystemen voranzutreiben. Die EU und Nordamerika dürften bis zum Jahr 2035 „Peak-Meat“ erreichen, da sich die Einstellung der Verbraucher zugunsten einer pflanzlichen Ernährung ändert. Zugleich zielen 90% des weltweiten BIP und USD 130 Bio. an verwalteten Vermögen bereits auf Netto-Null ab. Offensichtlich ist, dass die neuen Ernährungssysteme ganz anders aussehen werden als die vorherigen. Dieser Wandel wird mit erheblichen Veränderungen in der Wirtschaft einhergehen – und damit auch Anlagechancen bergen. 

Wie investieren wir in diesen Übergang? Klicken Sie hier für mehr Informationen.

 

Quellen.

1 Quelle: LOIM-Analyse, basierend auf Rockstrom et al (2015) und Randers, Rockstrom et al. „Transformation is Feasible“ (2018)
2 (Wadekar, Manjrekar, & Sumant, 2021).

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