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Fünf zu beachtende Aspekte in Bezug auf die SNB

Fünf zu beachtende Aspekte in Bezug auf die SNB
Philipp Burckhardt, CFA - Fixed Income Strategist and Portfolio Manager

Philipp Burckhardt, CFA

Fixed Income Strategist and Portfolio Manager

Nach Jahren negativer Zinssätze und Interventionen am Devisenmarkt steht der Schweiz ein geldpolitischer Kurswechsel bevor. Welche fünf Aspekte sollten Anleger angesichts des erwarteten Übergangs der Schweizerischen Nationalbank zu einer strafferen Geldpolitik bedenken? 

 

  1. Risiko einer Überraschung. Es besteht das Risiko, dass die Märkte auf die Juni-Sitzung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) vehementer als üblich reagieren werden. Im Gegensatz zur US-Notenbank Fed und zur Europäischen Zentralbank (EZB), die es vorziehen, die Erwartungen am Markt zu steuern und Überraschungen zu vermeiden, verspürt die SNB keinen Drang zu einer allzu präzisen Steuerung der Markterwartungen, weshalb derzeit eine erste Zinserhöhung schon eingepreist ist. Unlängst hat die SNB ihre Kommunikationsfrequenz deutlich erhöht, was als Hinweis auf eine anstehende Veränderung zu werten ist. Wir glauben dennoch, dass sie generell weiterhin für Überraschungen gut sein könnte.
     
  2. Vorerst noch keine Zinserhöhung. Gemäss unseren Erwartungen wird die SNB an ihrer Sitzung im Juni die Zinsen noch nicht anheben und stattdessen wohl bis September warten, bevor sie zu einem Zinserhöhungszyklus übergeht. Wenn sie mit der Anhebung der Zinsen beginnen wird, dürfte sie je nach Erfordernis Schritte von 25 oder 50 Basispunkten in Erwägung ziehen. Dies stünde im Einklang mit der Erklärung der Europäischen Zentralbank (EZB) von letzter Woche.
     
  3. Der Franken und die Zentralbankbilanz. Ferner dürfte die SNB in ihren Mitteilungen eine andere Tonart einschlagen und künftig davon absehen, den Schweizer Franken als „hoch bewertet“ zu bezeichnen. Damit drängt sich eine Diskussion auf, wann und wie die Zentralbankbilanz reduziert werden soll. Unseres Erachtens wird sich die SNB damit wohl schon bald befassen. Die Angelegenheit ist zwar nicht  allzu dringlich, doch die Risiken einer aufgeblähten Bilanz sind erhöht und die Vorteile mittlerweile weniger offensichtlich als in der Vergangenheit.
     
  4. Flexibilität ist wichtig. Die Schweizer Wirtschaft ist robust und kann dem Gegenwind einer nominalen Aufwertung des Franken sowie volatilen Währungskursen trotzen, vor allem da der reale effektive Wechselkurs aus unserer Sicht keine Anzeichen einer exzessiven Überbewertung aufweist. Zudem könnte ein starker Franken den Inflationsdruck mindern und der SNB mehr Handlungsspielraum bei ihren Interventionen bieten.
     
  5. Nicht als erste am Start. Hauptverantwortlich für die abwartende Haltung ist unserer Ansicht nach die Tatsache, dass der Inflationsdruck zwar zunimmt, das Momentum jedoch nachlässt. Abgesehen davon ist der aktuelle Inflationsanstieg zu einem grossen Teil auf angebotsseitige Schocks zurückzuführen, während zu guter Letzt die langfristige Projektion der Inflation weiterhin unterhalb des oberen Bereichs der SNB-Definition der Preisstabilität verharrt. Im Gegensatz dazugab die EZB letzten Donnerstag ihre Absicht bekannt, an ihrer Sitzung im Juli erstmals die Zinsen anzuheben und im September möglicherweise einen weiteren Zinserhöhungsschritt von 50 Basispunkten einzuplanen. Unserer Einschätzung nach dürfte die SNB die Politik der EZB – wie so oft – zur Kenntnis nehmen. Allerdings wird sie es voraussichtlich nicht gleich eilig haben und es vielmehr vorziehen, die Zinsdifferenz zur Eurozone aufrechtzuerhalten, indem sie nicht als erste an der Zinsschraube dreht.

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