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Schweizerische Notenbank nimmt abwartende Haltung ein
Markus Thöny
Head of Swiss Fixed Income
Philipp Burckhardt, CFA
Fixed Income Strategist and Senior Portfolio Manager
Kernpunkte.
Die SNB hat die Zinsen um 25 Basispunkte (Bp.) gesenkt. Wir gehen davon aus, dass dies die letzte Zinssenkung in diesem Zyklus war
Die SNB zeigte sich angesichts der externen Unsicherheiten wie Handelsschranken und Haushaltsausgaben vorsichtig
Da die Zinsen unter ihrem neutralen Niveau liegen, könnten Interventionen am Devisenmarkt künftig das wichtigste Mittel der Schweizer Geldpolitik sein.
Letzte Zinssenkung für die Schweizer Geldpolitik?
Die Zinssenkung um weitere 25 Bp. an der geldpolitischen Sitzung im März war möglicherweise der letzte Zinsschritt der SNB im aktuellen Lockerungszyklus.
Nachdem die SNB vor einem Jahr als erste führende Notenbank begonnen hatte, die Geldpolitik zu lockern, liegt der Schweizer Leitzins nach der letzten Zinssenkung nun bei 0,25%. Damit bewegt er sich knapp unter seinem neutralen Niveau und leicht im Expansionsbereich. Dieser Schritt könnte bedeuten, dass die SNB nun auch als erste führende Notenbank die aktuelle Lockerungsrunde beendet.
Ein Zeichen der Vorsicht angesichts globaler Unsicherheit
In ihren einleitenden Bemerkungen verwies die SNB mehrfach auf das unsichere globale Wirtschaftsumfeld. Antoine Martin, Mitglied des Direktoriums der SNB, warnte: „Die hohe Unsicherheit bezüglich der Handelspolitik wird sich voraussichtlich negativ auf die Investitionen und die globale Wirtschaftsdynamik auswirken.“
Er fügte weiter hinzu: „Zunehmende Handelsbarrieren könnten zu einer schwächeren Entwicklung der Weltwirtschaft führen. Gleichzeitig könnte eine expansivere Fiskalpolitik in Europa mittelfristig die Konjunktur ankurbeln.“
Diese Worte unterstreichen, welchen Einfluss politische Aspekte aktuell auf die Geldpolitik haben. Seit der letzten Sitzung der SNB im Dezember haben die wirtschaftlichen Extremrisiken zugenommen. Sie beinhalten nun auch die Aussicht, dass US-Präsident Trump Schweizer Unternehmen und Produkte mit Zöllen belegt und damit die exportorientierte Wirtschaft beeinträchtigt. Das gewaltige Konjunkturpaket, das gerade den Deutschen Bundestag passiert, dürfte der Schweiz aufgrund der engen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern indes deutliche positive Impulse geben. Gleiches gilt für die aktuell erörterte breit angelegte europäische Aufrüstungsvereinbarung.
Aufgrund dieser Unsicherheiten hat die SNB unseres Erachtens eine abwartende Haltung eingenommen. Sie benötigt, unserer Ansicht nach, Zeit, um die Wirkung der politischen Massnahmen in Europa einschätzen zu können. Falls sie die Nachfrage und die Stimmung schon kurzfristig ausreichend beflügeln, werden sie sich auch in der Schweiz positiv auswirken. Ob der von den USA ausgelöste Zollstreit zu einem stärkeren Rückgang der Nachfrage führen wird, als aktuell erwartet, wird sich ebenfalls zeigen müssen. Die gezielte Anpassung der Geldpolitik wird in einem von Unsicherheit gekennzeichneten Umfeld nicht einfacher. Doch der SNB stehen noch genügend Instrumente zur Verfügung, um angemessen zu reagieren.
Was die Situation im Inland betrifft, hat die SNB wiederholt von Abwärtsrisiken für die Inflation gesprochen, was darauf hindeutet, dass dies ihre grösste Sorge ist. Wir beurteilen die Inflationsaussichten dagegen zuversichtlicher. Die Inflation hat sich zwar von 0,7% im November leicht auf 0,3% im Januar abgeschwächt. Dies war jedoch vorwiegend auf die Strompreissenkung im Januar zurückzuführen. Die SNB merkte an, dass die Inflation weiterhin „vor allem von inländischen Dienstleistungen bestimmt“ wird. Die bedingte Inflationsprognose der SNB hat sich im Vergleich zum Dezember kaum verändert. Unsere Analyse mehrerer zugrunde liegender Inflationstreiber (Abbildung 1) weist auf erste Anzeichen von wiederum steigendem Preisdruck hin. Ein möglicher Grund ist die Auffüllung der Lagerbestände vor der Einführung von Zöllen, die dazu beitragen dürfte, vorerst eine Deflation abzuwenden.
Das Wachstum in der Schweiz bleibt ebenfalls solide, erreicht aber nicht sein volles Potenzial. Der Dienstleistungssektor und Teile der Industrie entwickelten sich im 4. Quartal gut. Die SNB prognostiziert für dieses Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen 1% und 1,5% und erwartet für 2026 ein BIP-Wachstum von 1,5%.
Der Schweizer Franken schliesslich hat seit der letzten Sitzung real nachgegeben. Der CHF ist angesichts seines Status als Zufluchtswährung und der Exportabhängigkeit des Landes ein entscheidender Faktor für die Zinsen der SNB. Wie Abbildung 2 zeigt, hat die Währung zwar im 2. Halbjahr 2024 aufgewertet. Der jüngste Rückgang besonders im 2025 belegt aber, dass sich die Bemühungen der SNB auszahlen, dieser Stärke durch eine ausreichend grosse Zinsdifferenz gegenüber anderen Märkten entgegenzuwirken. Der schwächere reale Wechselkurs dürfte ausserdem den Deflationsdruck im Zaum halten.
ABB. 2: Effektiver realer Wechselkurs und Interventionen an den Devisenmärkten2
Unseres Erachtens hat die SNB ihr zinspolitisches Ziel vorerst erreicht. Weil die Zinsen bei einer weiteren Senkung um 25 Bp. bei 0% liegen würden, wird die SNB unseres Erachtens künftig eher über Interventionen am Devisenmarkt agieren. Die Hemmschwelle für negative Zinsen dürfte relativ hoch sein.
1 Quelle: procure.ch, Credit Suisse, UBS, LOIM. Nur zur Veranschaulichung.
2 Quelle: SNB, LOIM. Nur zur Veranschaulichung.
Wichtige Hinweise.
Nur für professionelle Anlegerinnen und Anleger
Dieses Dokument ist eine Unternehmensmitteilung und richtet sich ausschliesslich an professionelle Anlegerinnen und Anleger.
Dieses Dokument ist eine Unternehmensmitteilung, die sich ausschliesslich an professionelle Anlegerinnen und Anleger richtet. Es ist keine Marketingmitteilung, die sich auf einen Fonds, ein Anlageprodukt oder Anlagedienstleistungen in Ihrem Land bezieht. Dieses Dokument versteht sich weder als Beratung in Anlage-, Steuer-, Rechnungslegungs- oder Rechtsfragen noch als professionelle Beratung.