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Biodiversität schafft es auf die Agenda der G7

Biodiversität schafft es auf die Agenda der G7
Christopher Kaminker, PhD - Group Head of Sustainable Investment Research, Strategy & Stewardship

Christopher Kaminker, PhD

Group Head of Sustainable Investment Research, Strategy & Stewardship
Thomas Höhne-Sparborth, PhD - Head of Sustainability Research

Thomas Höhne-Sparborth, PhD

Head of Sustainability Research
Michael Urban, PhD - Chief Sustainability Strategist

Michael Urban, PhD

Chief Sustainability Strategist

Von Impfstoffen über den Klimawandel bis hin zu einer globalen Unternehmenssteuer – der jüngste G7-Gipfel befasste sich mit wichtigen kurz- und langfristigen wirtschaftlichen und sozialen Themen, darunter einem beispiellosen Handlungsappell für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

Die G7-Staaten – die USA, Kanada, Japan, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien – sehen den Verlust der biologischen Vielfalt und den Klimawandel als untrennbar miteinander verbundene, sich gegenseitig verstärkende und in ihrem Stellenwert vergleichbare existenzielle Bedrohungen für die Menschheit und den Planeten. In Anerkenntnis ihres Beitrags zum Rückgang der biologischen Vielfalt verpflichteten sie sich, eine Schlüsselrolle bei deren Wiederherstellung und Erhalt zu übernehmen. Während der Klimawandel schon seit Längerem ein fester Bestandteil der G7-Aktionspläne ist, wurde das Thema Biodiversität nun erstmalig von der G7 aufgegriffen. Dies unterstreicht die zunehmende Dynamik der Themen Naturkapital und Biodiversitätsverlust auf der globalen Agenda des Jahres 2021.  

 

Die TNFD und der G7 Nature Compact

Neben ihrer Aufforderung an Unternehmen, über Klimarisiken gemäss der 2015 ins Leben gerufenen Taskforce on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) zu berichten, drängte die G7 auf die Schaffung eines vergleichbaren Transparenzrahmens für die Natur und sprach ihre Unterstützung für die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) aus. 

Die TNFD ist eine globale Initiative, die 2020 ins Leben gerufen wurde und darauf abzielt, dem Finanzsektor eine umfassende Übersicht aller Umweltrisiken zu bieten. Die TNFD wird Leitlinien für Unternehmen liefern, damit diese über die Entwicklung naturbezogener Risiken berichten und entsprechend handeln.1

Um bei der Vertragsstaatenkonferenz über die biologische Vielfalt (CBD COP15) in Kunming und bei der COP26 in Glasgow gegen Ende dieses Jahres relevante Ergebnisse zugunsten der Natur zu fördern, hat die Gruppe ausserdem die G7-Übereinkunft für die Natur 2030 (G7 2030 Nature Compact) angenommen, um den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 zu stoppen. Diese beinhaltet Massnahmen in vier zentralen Bereichen (siehe Abbildung 1).

Wir freuen uns auf die CBD COP15, auf der einige oder alle dieser Verpflichtungen weiter definiert und mit einem breiteren Publikum diskutiert werden können. Wir hoffen, dass dies in einen globalen Pakt zum Erhalt der Biodiversität mündet, der vergleichbar ist mit dem Pariser Abkommen zur Bekämpfung des Klimawandels. 

 

ABB. 1: Die vier zentralen Bereiche der G7-Übereinkunft für die Natur 2030

Quelle: G7-Übereinkunft für die Natur 2030, Stand Juni 2021.

Die Natur: eine Säule der Wirtschaft

LOIM unterstützt die Aufnahme der Bewahrung der biologischen Vielfalt in die politische Agenda und fühlt sich durch die Tatsache bestärkt, dass sich die führenden Politiker der wichtigsten entwickelten Volkswirtschaften zu entsprechenden Massnahmen verpflichtet haben. Da mehr als 50 % des globalen Bruttoinlandsprodukts in mittlerem bis starkem Mass von Ökosystemleistungen abhängen, die durch Naturkapital bereitgestellt werden2, hängen unser Wohlstand und unser Wohlergehen von einer nachhaltigen Beziehung zur Natur ab. Zum Beispiel: Jedes Jahr

•    wandeln Bäume und andere Landpflanzen durch Photosynthese 11 Milliarden Tonnen Kohlendioxid in pflanzliches Material und Sauerstoff um – sie entfernen und speichern das Äquivalent von 27 % der vom Menschen verursachten CO2-Emissionen3
•    bestäuben Bienen kostenlos Nutzpflanzen im Wert von bis zu 577 Mrd. USD4
•    fördern wir fast 100 Milliarden Tonnen an Rohstoffen – mehr als die Hälfte des Gewichts des Mount Everest – was nur ein Indiz für unseren physischen Einfluss auf die Erde ist5

Die kostenlose und umfangreiche Kohlenstoffspeicherung und die Bestäubung von Pflanzen sind zwei der vielen Dienstleistungen, die gesunde Ökosysteme für die menschliche Gesellschaft erbringen (siehe Abbildung 2). 

 

ABB. 2: Unsere Wirtschaftstätigkeit hängt von der Natur abNat_Cap_non-renewable-renewable_DE.pngQuelle: LOIM. Dient nur zur Veranschaulichung.

 

Investitionen in die Natur, zur Sicherung unserer Zukunft 

Wir haben ein Universum von rund 500 Small- und Mid-Cap-Unternehmen identifiziert, deren Produkte und Dienstleistungen helfen, die Natur zu erhalten und ihre regenerative Kraft zu nutzen. Sie sind in der Regel auf die folgenden Themen ausgerichtet:

  • kreislauforientierte Bioökonomie, ermöglicht durch neue Technologien
  • produktivere Produktionsformen durch Ressourceneffizienz
  • ergebnisorientierter Ansatz im Konsum
  • Übergang zu einer Null-Abfall-Gesellschaft

Anleger, die auf Chancen bei diesen Unternehmen setzen, unterstützen unserer Meinung nach den zweiten zentralen Bereich der G7-Übereinkunft für die Natur 2030. Investitionen in Naturkapital sind entscheidend, um einen Teil des Kapitals zu mobilisieren, das für die Dekarbonisierung der Wirtschaft, die Wiederherstellung der Biodiversität und die Untermauerung eines nachhaltigen Wachstums nötig ist.

Die Hauptziele von Investitionen in Naturkapital bestehen darin, positive Auswirkungen zu erzielen, Nachhaltigkeit zu verankern und Wachstum an der künftigen Tragfähigkeit der globalen Ökosysteme auszurichten. Da politische Entscheidungsträger und die Gesellschaft insgesamt erkennen, dass der Verlust der biologischen Vielfalt die Gesundheit der Menschheit, des Planeten und der Wirtschaft bedroht, sind wir der Meinung, dass Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit auf eine nachhaltige Zukunft ausgerichtet ist, langfristig die grössten Chancen bieten.

Quellen
3  The Economist,14 Juni 2021.
4   Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, 2017.
5  Circle Economy, 2017

Wichtige Hinweise.

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