Acht grosse Herausforderungen der Nachhaltigkeit.

Der Übergang von WILD zu CLIC™ betrifft alle Bereiche der Wirtschaft. Diese muss sich weiter entwickeln von einem Modell, das Wert vernichtet und Chancen zur Wertschöpfung vernachlässigt, zu einem Modell, das Wert schafft und ungenutztes Potenzial ausschöpft.

Die Kernursache für diese WILD-Wirtschaft ist die demografische Entwicklung. Der Druck, mit dem Wachstum und den Veränderungen unserer Welt Schritt zu halten, erhöht die Dringlichkeit der Nachhaltigkeitsrevolution, denn die Nachfrage nach Nahrung, Wasser, Energie und den Produkten oder Dienstleistungen, die unsere Lebensqualität verbessern, nimmt aufgrund des Bevölkerungswachstums zu. Treiber dieser Veränderung sind unter anderem das zukünftige Bevölkerungswachstum, geografische Verschiebungen der wichtigsten Ballungsräume, Urbanisierung und Veränderungen in der Zusammensetzung der Alters- und Einkommensklassen.

Gleichzeitig revolutioniert die Digitalisierung die Funktionsweise und Interaktionen unserer Gesellschaft. Die digitale Konnektivität ist heute ein Schlüsselkriterium bei der Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung und der sozialen Gleichheit. Die Digitalisierung (einschliesslich künstlicher Intelligenz, Cloud Computing, Internet der Dinge und Geodaten) verschiebt die Grenzen unserer technologischen Möglichkeiten immer weiter und trägt zur Umsetzung vieler Lösungen bei, die die Nachhaltigkeitsrevolution vorantreiben werden.

Zur Umstellung auf eine CLIC™-Wirtschaft muss die Weltwirtschaft unseres Erachtens acht wichtige Nachhaltigkeitsherausforderungen annehmen:

Quelle: LOIM. Dient nur zur Veranschaulichung.

Diese Nachhaltigkeitsherausforderungen bestimmen zum einen die Endziele der CLIC™-Wirtschaft und zum anderen die sich daraus ergebenden Anlagechancen:

Null Abfall.

Null Abfall ist eine unabdingbare Voraussetzung für die Nachhaltigkeit eines Wirtschaftsmodells. Die Abfallmengen nehmen heute zweimal so schnell zu wie das Bevölkerungswachstum und werden bis 2050 auf 3,4 Milliarden Tonnen ansteigen. Eine verbesserte Abfallbewirtschaftung könnte nicht nur wirtschaftlichen Wert in Milliardenhöhe schaffen, sondern auch von dem durch die Vermeidung von CO2-Emissionen veränderten Wirtschaftsumfeld profitieren.

Anlagechancen im Bereich der Abfallvermeidung finden sich im Online-Handel und Markenartikeldiscountgeschäft, bei Reparaturdiensten und in der Produktion von längerlebigen Gütern.

Regenerative Natur.

Die regenerative Natur versucht, der zunehmenden Bedrohung durch den Verlust von Naturkapital entgegenzuwirken, die als eine der schwerwiegendsten Bedrohungen für unsere Gesellschaft gilt. Ökosysteme sind regenerative Vermögenswerte, deren Wert sich aus den Vorteilen ableitet, die sie während ihrer Lebensdauer mit sich bringen. Die biologische Vielfalt liefert die Bausteine für Organismen und Ökosysteme, damit sie sich in einer sich verändernden Umwelt anpassen und weiterentwickeln können und damit die Menschheit auch angesichts einer ungewissen Zukunft weiterhin Ökosystemdienstleistungen und biologische Ressourcen nutzen kann. Der Gesamtwert dieser Ökosystemdienstleistungen wird auf USD 125‒140 Billionen pro Jahr geschätzt und entspricht 1,5 mal dem Weltsozialprodukt. Von 1997 bis 2011 hat der Wert der Ökosystemdienstleistungen schätzungsweise um USD 4‒20 Billionen pro Jahr abgenommen. Wenn wir zu wenig in die Natur investieren, verpassen wir die Chance, von den höheren Erträgen des Naturkapitals zu profitieren. Auf Wasseraufbereitung, intelligente Landwirtschaft, Proteine mit geringem CO2-Fussabdruck und Forstwirtschaft ausgerichtete Geschäftsmodelle sind gut auf die Transition der Wirtschaft vorbereitet.

Dematerialisierung.

Dematerialisierung bezeichnet den Übergang von einer produktlastigen zu einer dienstleistungsorientierten Wirtschaft. Das Interesse am Besitz von persönlichen Gütern, wie Autos, muss in dem Masse zurückgehen, wie sich Sharing-Modelle verbreiten und den Transport-, Immobilien- und Verbrauchermarkt verändern. Die Digitalisierung ermöglicht die Virtualisierung von Printmedien, stationären Geschäften und papierbasierten Aufzeichnungen, wodurch der materielle Fussabdruck verringert wird. Auch Cloud Computer, Sharing- und Leasing-Modelle verbreiten sich immer stärker.

Ressourceneffizienz.

Beim Konzept der Ressourceneffizienz geht es darum, mit weniger mehr zu erreichen. Gegenwärtig beansprucht jeder Mensch jährlich ca. 13 Tonnen Rohstoffe, von denen ein grosser Teil allerdings in Produktionsprozessen verloren geht. Da sich die natürlichen Ressourcen zusehends verknappen, bieten effizientere Produktionsprozesse Wettbewerbsvorteile. Spezifische Wachstumschancen bieten unter anderem intelligente, computergestützte Produktionstechniken, generative Fertigung und die Verwendung fortschrittlicher Materialien.

Eine gerechte Gesellschaft.

Eine gerechte Gesellschaft wäre eine Gesellschaft, in der keine Randgruppen daran gehindert werden, ihr volles soziales und wirtschaftliches Potenzial auszuschöpfen. Zum Beispiel würde allein in den USA die Beseitigung von Rassenunterschieden die Wirtschaftstätigkeit um USD 1,5 Billionen steigern. Doch beim derzeitigen Tempo gehen die Dinge nicht schnell genug voran ‒ es würde 257 Jahre dauern, um das globale geschlechtsspezifische Lohngefälle zu beseitigen. Investoren sollten sich bewusst sein, dass Vielfalt am Arbeitsplatz nicht nur richtig ist, sondern auch die Leistung steigert. Investitionen in Fintech, Online-Bildung, Zugang zu nachhaltigem und erschwinglichem Strom und Wasser sowie leichter zugängliche Formen der Gesundheitsversorgung sind die besten Investitionsmöglichkeiten, um Ungleichheiten zu beseitigen. Fortschritte in diesen Bereichen werden auch die Konsumgewohnheiten bei den Nicht-Basiskonsumgütern verändern.

Eine sichere Gesellschaft.

Angesichts der zunehmenden Risiken im Zusammenhang mit den ökologischen, sozialen, technologischen und politischen Umwälzungen wird die Sicherheit der Gesellschaft immer wichtiger. Die COVID-19-Pandemie hat die Schwachstellen unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und unserer Lieferketten zum Vorschein gebracht. Da 90% der Auswirkungen auf das Naturkapital in der Lieferkette entstehen, sollte die Verbesserung des Lieferkettenmanagements zu den Hauptanliegen der Investoren gehören. Anlagechancen bieten unter anderem erstklassige Unternehmen, Anbieter von Logistik- und Tracking-Technologien, Unternehmen, die im Bereich Internetsicherheit tätig sind, und Firmen, die wissen, wie wichtig eine transparente Offenlegung ihrer Risiken ist.

zero-emissions.

Null Emissionen ist ein Ziel, das ohne Verzögerung angestrebt werden muss, damit die in Verbindung mit dem Klimawandel anfallenden horrenden Kosten vermieden werden können. Bereits ein Temperaturanstieg von 1,5°C bis 2°C könnte unserer Gesellschaft erheblichen sozialen und ökologischen Schaden zufügen, aber dennoch haben wir uns bislang erst zu einer Umweltpolitik verpflichtet, die zu einer globalen Erwärmung von 2,8°C bis 3,2°C führt ‒ ein verheerender Anstieg auf ein Niveau, bei dem die Folgen gefährlich und nur schwer absehbar sind. Es muss in allen Bereichen in erneuerbare Energien, sauberen Transport und umweltfreundliches Bauen investiert werden, ganz besonders dringend aber in den emissionsintensiven Sektoren und in den Branchen, wo eine Emissionsminderung schwierig ist, wie in der Stahlindustrie,

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Anpassung und Resilienz.

Auf die physischen Auswirkungen des Klimawandels, die nicht mehr verhindert werden können, müssen wir nun dringend mit Anpassung und Resilienz reagieren. Da sich 90% der urbanen Zonen in Küstennähe befinden, stellen der steigende Meeresspiegel und die immer häufiger werdenden Stürme ein Risiko für Millionen Menschen und Vermögenswerte im Wert von mehreren Billionen US-Dollar dar, während unkontrollierte Flächenbrände in Regionen wie Australien und den USA uns vor Augen führen, wie akut die Klimarisiken bereits sind. Ingenieur- und Baudienstleistungen zum Schutz von Städten und wichtiger Infrastruktur sind unerlässlich, ebenso wie verbesserte Monitoring-Technologien und die Umverteilung der Kosten durch Finanzdienstleister wie Versicherungen und Risikobewertungsagenturen

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