MARKTKOMMENTAR
Das Jahr begann mit einem schwierigen Nachrichtenfluss. Doch trotz eskalierender Handelsrhetorik, einer möglicherweise unklareren Zinsentwicklung und des DeepSeek-Schocks, der die Anleger vorübergehend dazu veranlasste, ihre hohen Erwartungen an KI-generierte Erträge neu zu bewerten, beendeten die meisten Risikoanlagen einen holprigen Monat im Plus. Die Märkte begannen allmählich, die inflationären Auswirkungen der von Präsident Trump vorgeschlagenen Politik einzupreisen, was die 10-Jahres-Renditen in den USA wieder in Richtung 5 Prozent schob. Trump unterzeichnete eine Reihe radikaler Durchführungsverordnungen, und der anfängliche Optimismus gab dem S&P 500 einen frühen Schub. Doch kurz nach der Amtseinführungsfeier traf ein unerwarteter Querschläger die globalen Märkte: Die Einführung von DeepSeek, einer kostengünstigeren Alternative zu ChatGPT aus China, vernichtete an einem einzigen Tag mehr als 600 Milliarden US-Dollar der Marktkapitalisierung von NVIDIA und ließ viele Titel aus der KI-Lieferkette abstürzen. Die Aufmerksamkeit hatte sich mehr auf das Potenzial der US-Unternehmen konzentriert, mittelfristig erhebliche Renditen zu erzielen, wobei die meisten davon ausgingen, dass die Beschränkungen der USA für Chip-Lieferungen und den Austausch von technologischem Know-how ausreichen würden, um China aus dem Rennen zu werfen, zumindest vorerst. Der Ausverkauf war schmerzhaft, aber begrenzt und von kurzer Dauer. Wandelanleihen waren weitgehend vor dem Abwärtstrend geschützt, da sie nur minimal Bezug zum transaktionalen Verhalten Trumps (zum Beispiel traditionelle Autos, Luxusgüter) haben. Wir haben zudem die DeepSeek-Luftblase genutzt, um einige Anpassungen an unserer Allokation vorzunehmen.
Inmitten in der KI-Angst kündigte die US-Regierung auch Zölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China an, obwohl Gespräche zwischen Trump und einigen der zuständigen Ministerpräsidenten zu Verzögerungen bei den Verhandlungen führten. Falls sich jemand der Illusion hingegeben hatte, dass Trump seine Versprechen nicht einhalten würde, so bestätigte dies, dass dieses neue Regime zu einem Anstieg der Volatilität, Gewinnen für einige auf Kosten hoher Verluste für andere und einer deutlichen transaktionalen Verzerrung der Politik für die kommenden vier Jahre führen wird. Die Vorschläge, Grönland von Dänemark zu kaufen und den Gazastreifen zur neuen Riviera des Nahen Ostens zu machen, wurden zwar mit Spott aufgenommen, zeigen aber die Unvorhersehbarkeit der aktuellen Geopolitik.
Die vorherrschende Stimmung der Unsicherheit sorgte für einen schwierigen Jahresbeginn für Anleiheinvestoren. Neben der höheren Renditeabstände in den USA (bevor sie sich später im Monat abschwächte) kletterten in Großbritannien, weil die Auswirkungen des neuen Haushalts der Labour-Regierung Ängste vor einer Stagflation schürten, die Kosten für Kredite mit einer Lauf von zehn Jahren auf den höchsten Stand seit der globalen Finanzkrise. Auch in Japan stiegen die Renditen leicht an. Europäische Aktien schnitten im Januar vergleichsweise besser ab als erwartet, wobei mehrere der wichtigsten Indizes Rekordhochs erreichten. Trotz der Unsicherheit über den Ausgang der bevorstehenden Wahl in Deutschland übertraf der DAX die Magnificent Seven um sechs Prozentpunkte. Der Goldpreis ist ein weiterer Nutznießer des aktuellen Umfelds und erreichte im vergangenen Monat ein Rekordhoch. Die Lagerbestände an der New Yorker Rohstoffbörse sind um 75 Prozent gestiegen, da sich Händler gegen einen möglichen politischen Wandel in den USA absichern.
NEUEMISSIONEN
Nach einem starken Jahr 2024 am Primärmarkt begann das neue Jahr mit einem langsamen Start und Neuemissionen von etwas mehr als 3 Milliarden US-Dollar im Januar, die ausschließlich von den USA und Asien angetrieben wurde. Die Pipeline für Neuemissionen sah sich mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert, darunter Gewinnverfehlungen im vierten Quartal und politische Unsicherheit in den USA. Die Prognosen für das Gesamtjahr liegen weiterhin im Bereich von 80 bis 100 Milliarden US-Dollar. In den USA begab Microstrategy ein unbefristete Anleihe im Volumen von 730 Millionen US-Dollar und der in Vancouver ansässige Goldproduzent B2Gold emittierte eine Anleihe im Wert von 460 Millionen US-Dollar und einem Kupon von 2,75 Prozent. In Asien begab der Hersteller elektronischer Komponenten Delta Electronics eine Wandelanleihe im Wert von 525 Millionen US-Dollar und einer Laufzeit bis 2030.
WERTENTWICKLUNG
Der Fonds erzielte im Januar eine Wertentwicklung von 2,4 Prozent und lag damit 30 Basispunkte über der Benchmark. Im gleichen Zeitraum legten Investment-Grade-Anleihen 0,6 Prozent zu, Hochzinsanleihen brachten 1,1 Prozent, der MSCI World gewann in Euro gerechnet 3,4 Prozent, der ITRAXX Xover-Credit-Index verengte sich von 313 auf 287 Basispunkte und Value schnitt besser ab als Growth (4,4 Prozent gegenüber 2,6 Prozent). Alle Regionen brachten eine positive Wertentwicklung, angeführt von den USA mit +1,3 Prozent, Asien mit +0,7 Prozent, Europa mit +0,4 Prozent und Japan mit +0,1 Prozent. Alle Regionen legten auch relativ betrachtet zu: USA +14 Basispunkte, Asien +12 Basispunkte, Europa und Japan +6 Basispunkte. Alle Sektoren erzielten ebenfalls positive Renditen, wobei die stärksten Zuwächse bei zyklischen Konsumgütern mit +0,8 Prozent, im Bereich Kommunikation mit +0,4 Prozent, im Technologiesektor mit +0,3 Prozent und im Industriebereich mit +0,3 Prozent zu verzeichnen waren. Führend war der asiatische zyklische Konsumgüterbereich (Alibaba +0,4 Prozent, JD.com +0,2 Prozent), gefolgt von Norwegian Cruise Lines und Wayfair in den USA, Accor und Pirelli in Europa und Kyoritsu Maintenance in Japan. Die gleichen Titel brachten auch in relativer Hinsicht Gewinne, ebenso wie der US-Elektrofahrzeughersteller Rivian und die Position außerhalb der Benchmark in der Lebensmittel-Lieferplattform Just Eat. Im Bereich Kommunikation stiegen die US-Positionen in Spotify, Live Nation, Sea Ltd und die Optionsposition in Netflix am stärksten, wobei Spotify und Netflix die größten relativen Beiträge leisteten. Die Netflix-Aktie stieg im Januar um fast 10 Prozent, nachdem im vierten Quartal 2024 mehr als 300 Millionen zahlende Abonnenten verzeichnet wurden, was einem Anstieg von fast 20 Millionen Nutzern gegenüber dem Vorquartal entspricht. Nach den Turbulenzen um DeepSeek erhöhten wir unser Engagement in Spotify.
Der Technologiebereich entwickelte sich – wenig überraschend – eher durchwachsen. Als die DeepSeek-Nachricht bekannt wurde, war der Fonds im gesamten Spektrum der KI-Themen übergewichtet: Phase 1 (Entwickler), Phase 2 (Infrastruktur/Wertschöpfungskette), Phase 3 (Anwender, Nutzer, Entwickler, die die KI-Nutzung monetarisieren können) und auch andere indirekt damit zusammenhängende Themen, von denen wir überzeugt sind (Nutznießer des steigenden Strombedarfs wie Versorger, Rechenzentren und Hochleistungsrechner (HPC)). Wir haben einige Enabler, also Unternehmen, die KI-Anwendungen ermöglichen, ausgetauscht (wir haben das Engagement in TSMC reduziert), die Allokation in der Wertschöpfungskette nicht verändert, mehr in Phase 3 allokiert und den Software-Bereich ausgebaut (Datadog, Snowflake und Spotify sowie eine neue Position in Salesforce). Wir haben das Engagement in einigen auf Rechenzentren fokussierten REITs (Digital Realty) reduziert und unsere Übergewichtung in Qualitätstiteln, die von breiteren säkularen Trends profitieren werden (zum Beispiel Schneider im Bereich Industrie), beibehalten. Wir haben das Engagement in HPC nicht verändert, da uns der Ausverkauf zu drastisch erschien. Software (Snowflake, Zscaler, Akamai, Xero, Nutanix, Guidewire) und Infrastruktur (SK Hynix, Delta Electronics) schnitten gut ab. Einige Hardware-Titel (Lenovo, Quanta Computer) gaben nach. Relativ gesehen schmälerten die Optionspositionen in TSMC und Salesforce die Wertentwicklung, ebenso wie die Position außerhalb der Benchmark in Applied Digital und die Übergewichtung von Lenovo. SK Hynix, das ebenfalls nicht in der Benchmark vertreten ist, die Übergewichtung in Nutanix, Seagate, Datadog und Zscaler, die Position in Guidewire und die Neuemission Delta Electronics leisteten alle einen Beitrag zur relativen Wertentwicklung.
Die Performance im Industriesektor verteilte sich auf eine Reihe von Untersektoren. Uber Technologies brachte 0,1 Prozent, die Fluggesellschaften IAG und Cathay Pacific legten zu, ebenso wie die Verteidigungs- und Luftfahrtunternehmen Safran und MTU Aero Engines. Im Bereich Unternehmensdienstleistungen trugen RELX Plc und Bureau Veritas zum Ergebnis bei. Im Sektor Maschinenbau und elektronische Ausrüstung legten auch Spie SA und Schneider Electric zu. Die US-Fluggesellschaften (American Airlines, Southwest Airlines, JetBlue) und Singapore Airlines gaben ebenso nach wie der Hersteller von Anlagen für erneuerbare Energien Fluence Energy. Ein Passagierflugzeug von American Airlines war in einen tödlichen Unfall mit einem Militärhubschrauber außerhalb von Washington D.C. verwickelt, was zu einem starken Ausverkauf bei der Aktie führte.
AUSBLICK
Nach einem starken Jahr 2024 für die Anlageklasse prognostizieren wir für 2025 positive Renditen für Wandelanleiheninvestoren. Wandelanleihen schlagen eine Brücke zwischen der Welt der Aktien und der Welt der festverzinslichen Wertpapiere – sie tragen dazu bei, das Timing-Risiko zu mindern, da sie eine Allokation in beiden Anlageklassen bieten und langfristige Optionalität bei Titeln bieten, bei denen sich die Aktienstory noch entwickelt, was im aktuellen Wachstumsumfeld wichtig ist. Unser Basisszenario geht nach wie vor von einer sanften Landung aus, was einen Beitrag von Aktien, Volatilität (leicht höhere Volatilität insgesamt, aber insbesondere periodische Spitzen wie im Jahr 2024), niedrigere kurzfristige Zinsen, unveränderte Spreads und ein günstiges Umfeld bezüglich der Ausfallraten bedeuten würde – ein Umfeld also, das Wandelanleihen unterstützt.
Was die Themen für 2025 betrifft, sehen wir für Wandelanleihen ein Wertentwicklungspotenzial durch: Umfassendes Wachstum, zunehmende Akzeptanz von Kryptowährungen, steigende Stromnachfrage, eine positive geopolitische Wende (mehr chinesische Konjunkturstimuli, America-First, niedrigere Zinsen in Europa, steigende Investitionsausgaben), Stärke der Verbraucher (starke Arbeitsmärkte, niedrigere Zinsen, Energiepreise werden eingedämmt) und das Aufwärtspotenzial, das mehr Fusionen und Übernahmen bieten, sowie die Ausweitung der Performance auf kleinere und mittelgroße Unternehmen, die im Universum der Wandelanleihen gut vertreten sind.